"Edmund Löns führte die entzücken­de Flora vom Westerberg im Ring vor, wo sie leicht den 1. Preis nahm. Ein Blick auf die Hündin, dies Modell nicht nur eines Wachtelhundes, sondern eines Jagd­hundes überhaupt, und alle meine Skepsis war überwunden. Dieser erste Augen­schein gab mir intuitiv die Gewißheit: Hier steht der erstklassige Vertreter einer absolut reinen, jagdlich höchst zweckmäßigen, mit Zielbewußtsein bewahrten ur­alten Rasse, ein langhaariges Pendant zu unseren kurz- und stockhaarigen Bracken und mit diesen die Ausgangsform unserer größeren Jagdhundrassen. Dem, der mit ganzer Seele in diesen Fragen und Problemen lebt, sagt ein solcher Mo­ment oft mehr, als ein langes Studium…“ So schrieb Dr. Jungklaus, Mitbegründer und bis zu seinem Tode Ehrenpräsident des Vereins, nach der Bielefelder Ausstellung vom 14. September 1913. Quelle: https://kleine-muensterlaender.org/der-kleine-muensterlaender/

Kleine Münsterländer

Der Kleine Münsterländer ist ein mittelgroßer, harmonisch wirkender wie auch kräftiger Jagdhund. Unter den deutschen Vorstehhunderassen ist der KLM der kleinste Vertreter. Sie sind langhaarig mit einer flach getragenen Rute mit langer Fahne (weiße Spitze) welche sich im letzten Drittel leicht nach oben krümmen darf.  Braun-schimmel sowie braun-weiß sind die Grundfarbschläge. Die Vorderläufe sind befedert und die Hinterläufe bis zum Fersengelenk behost. Der Gang und seine Bewegung ist raumgreifend mit geradem Vortritt in Vorder- und Hinterhand.


Die Wiederristhöhe der Rüden ist mit 54 cm festgelegt, die der Hündinnen mit 52 cm.

Größenabweichungen von plus/minus 2 cm sind zulässig.


Weitere detailliertere Informationen zum Rassestandard findet ihr unter FCI-Standard Nr. 102


Die freundliche Grundhaltung gegenüber Menschen, der Lernwille und seine Intelligenz sowie die starke Orientierung am Führer machen ihn zum perfekten Jagdhund für Jägerfamilien. Dabei ist zu beachten, dass seine Jagdpassion und die vielseitigen Anlagen mit ausgeprägtem Finder- und Arbeitswillen, Wildschärfe sowie Wasserfreudigkeit eine umfangreiche Revierstruktur und dauerhaften Jagdmöglichkeiten fordert.


Kleine Münsterländer gehören in aktive Jägerhände. Nur so wird man den Veranlagungen des Hundes gerecht.

Haltung

Unsere Hunde leben mit unmittelbarem Familienanschluss in einer kombinierten Zwinger, Hof und Haushaltung. Der große Zwinger ist ausgestattet mit Dach, einer isolierten Schutzhütte, festem Boden sowie einem großzügigen natürlichen Auslauf. An 365 Tagen im Jahr, sind unsere Hunde im Familienrudel integriert. Alle Menschen stehen in der Rangordnung über den Hunden.


Auch in den jagdärmeren Jahreszeiten gilt es, dem KLM gerecht zu werden. Tägliche Reviergänge, Übungen im Feld und Wasser sowie körperliche und geistige Auslastung garantieren einen ausgeglichenen und gesunden Jagdhund.

Ausbildung

Bücher

Die Ausbildung des Jagdhundes beginnt bereits im Welpenalter. Bis zur Wurfabnahme, welche nach Vollendung der 7. Lebenswoche durchgeführt wird, hat der Welpe bereits eine Vielzahl von Abenteuern erleben können und wurde abwechslungsreich jagdlich geprägt. Wir sorgen dafür, dass umfassende Umweltreize, erster Erfahrungen mit Wasser, Wildkontakt (kalt), Autofahrten sowie Bekanntschaften mit Haus- und Hoftieren gemacht werden können. Auch der erste Schuss ist bereits in sicherer Entfernung gefallen.


Im Besitz des neuen Rudelführers beginnt unmittelbar die Sozialisierung. Kennenlernen weiterer Artgenossen, idealerweise beim Spiel im Welpengruppen sowie die Sozialisierung mit dem Rudelführer Mensch stehen nun an erster Stelle. Auch die Rangordnung will geklärt sein. Nein sie muss geklärt. 


Das neue Familienmitglied ist zwar nun der Mittelpunkt aber er steht immer an unterster Stelle in der Rangordnung.

Der Welpe hat einen ruhigen festen Platz (im Haus) am Boden. Nicht auf der Couch. 

Kinder können gern mit dem Welpen toben, müssen aber dazu körperlich in der Lage und überlegen sein. 

Ab und zu, kann dem Hund von allen Familienmitgliedern das Futter auch mal weggenommen werden.


Parallel beginnt die Förderung der jagdlichen Anlagen des Kleinen Münsterländers. Ich empfehle frühzeitig die Nasearbeit mittels Futterschleppen zu wecken. Auch das Vorstehen und Greifen sollte gefördert werden. Es empfiehlt sich einer jagdlichen Übungsgruppe anzuschließen. Gerne beraten wir dazu. Insbesondere in den ersten beiden Lebensjahren, ist die Ausbildung eines Kleinen Münsterländers sehr zeitintensiv. Endziel sollte die VGP, die Meisterprüfung sein. Erst dann ist der KLM in Wald, Feld und Wasser sowie vor und nach dem Schuss voll einsetzbar. Vorher werden im Frühjahr bei der Verbandsjugendprüfung die Anlagen des Junghundes geprüft. Anschließend im Herbst ein weiteres mal inklusive zusätzlicher Abrichtefächer. Der Kleine Münsterländer ist sehr führerbezogen und intelligent. Jede Schwäche seines Führers sowie Inkonsequenzen werden sehr schnell zum Vorteil -des Hundes- ausgenutzt. Daher gilt es, den KLM durch kundige und konsequente Hand auszubilden.


Grundsätze in der Ausbildung von Junghunden:

  1. Stets Ruhig und beherrscht bleiben. Nie schlagen.
  2. Konsequenz!
  3. Der Hund muss gehorchen.
  4. Absolutes Vertrauen zwischen dir und Hund ist eine Grundvoraussetzung.
  5. Schritt für schritt bei jeder Übung. Nie überfordern und ab 1000mal :-) fängt wiederholen an.
  6. Nie strafen, wenn der Hund kommt, immer loben. Du hättest vorher einwirken müssen.
  7. Klappt die Ausführung eines Kommandos nicht oder gelingt die Übung nicht, schimpfe nicht mit dem Hund. Hinterfrage dich selbst.
  8. Lob macht auch stärkere Einwirkungen wieder vergessen und führt zum auflockern.
  9. Übe mit unterschiedlichen Reizen, anderen Abläufen und an anderen Orten.
  10. Übungen immer positiv, bestenfalls mit einer Übung die bereits sitzt oder gemeinsames Toben abschließen und anschließend viel loben.

Habt Spass

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